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Muggeschnapper

Kaum zu glauben wie die Mötzinger zu ihrem "Namen" kamen:

An einem schwülen Sonntagvormittag saß ein gutes Dutzend Stammtischbrüder im Lamm und schlürfte seinen Frühschoppen. Doch trotz der er­klecklichen Zahl von Tischgenossen wollte keine so rechte Stimmung aufkommen. Die rauch­geschwängerte Luft war zum Schneiden, Regimen­ter von Schmeißfliegen, auf schwäbisch "Mugge", geigten auf und ab.

In die Schwärme hinein­sinnierend kam dem Lamm-Wirt, der um den Umsatz fürchtete, mit einem Mal die zündende Idee. Vom Büfett her verkündete er in seinem fülligen Bierbrauersbaß: "Hairet amol her, Manne! Wer von Euch oine von dene Mugge mit em Maul aus dr Luft schnappt, der kriagt vo mir faif Mark".

Da kam Bewegung in die träge Masse, kaum einen hielt es auf dem Stuhl, jeder wollte sein Glück ver­suchen. Dabei schafften es nur die mit der wei­testen Gosch und der längsten Zunge. Die Rech­nung des Wirts ging mehr als auf, da die Gewinner den Wetterlös sofort wieder in Bier umsetzten und der Durst der Verlierer auch nicht kleiner war. So endete der lahme Morgen in einer wahren "Mugge­schnapper-Orgie".

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